Bei Kaffee und Kuchen lasse ich mir von der Holländerin von ihrer Ausbildung zur Chorleiterin erzählen. Sie versprüht eine solche  Begeisterung, fühle mich gleich inspiriert. Da ich schon lange nach einem geeigneten Chor Ausschau halte, ich aber weder vorsingen möchte noch vom Blatt singen kann, mich Kirchenmusik überhaupt nicht interessiert, war das bisher schwierig. In ihrem zu gründendem Chor wird es um Pop und Jazz gehen, ich bin dabei. Im April soll es losgehen.

Danach mal wieder ins Delphie Lux. Mit der Holländerin natürlich OmU. Sie ist es nicht anders gewöhnt. Wie sie mir erzählte, konzentriert sie sich im Gegensatz zu mir auf die Untertitel, während ich versuche, mich in die Originalstimmen hineinzuhören. In „Call me by your name“ sprechen sie englisch, italienisch, französisch. Und ich verstehe oft Bahnhof, aber dieser Film ist vor allem auch ein Fest für die Augen. Wie sich in dieser Umgebung, in diesem wunderbar trägen Sommer in Norditalien eine Liebesgeschichte entwickelt, das ist so heiter und unangestrengt, großes Kino. Da sind wir uns hinterher einig.

Mit dieser Wucht und mit dieser Unbändigkeit verliebt man sich vielleicht nur, wenn man so jung ist. Überlege ich auf der Heimfahrt. Aber die Sehnsucht nach solchen Gefühlen verschwindet natürlich auch im Alter nicht.  Bei mir jedenfalls nicht. Sie könnten allerdings auch eine Nummer kleiner daherkommen.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*