Die Party ist in vollem Gange. In einem extra Raum sitzen viele Leute  um einen großen Tisch herum. Nach etlichen Versuchen, mich zu erinnern, sagt mir  jemand, dass es mein 60igster Geburtstag ist, der da gefeiert wird. Aha. Jemand reicht ein kleines Mädchen über den Tisch. Oma bin ich also auch. Mein Sitznachbar, der wie Kain aus dem MDR-Tatort aussieht, gesteht mir, dass er schon seit Jahren in mich verliebt ist. Fast weine ich vor Rührung. Dann ein fernes Geräusch, eine Glocke vielleicht?  Gerade jetzt, wo es spannend wird. Nach dem dritten Klingeln bin ich so weit wach, dass ich an die Tür gehen kann. „Hier ist das Ordnungsamt. Sind sie die Halterin des Fahrzeugs mit dem Kennzeichen B N…?“ „Ja.“ „Dann kommen sie mal mit dem Fahrzeugschein runter und fahren ihr Auto weg.“

Soll ich ihr sagen, dass ich keinen Führerschein besitze, noch nie einen besessen habe? Und bei der Gelegenheit gleich die Sache mit dem Polizeipräsidenten klären, der mir wöchentlich schreibt, den ich aber gar nicht kenne und den ich noch nie persönlich getroffen habe? Leider fehlen mir gerade die passenden Worte. Ich gebe die Aufgabe an den Mann weiter, der in der Küche mit der Espressomaschine beschäftigt ist.

Als ich eine Stunde später mit Frau L. den Traum entwirre, große Erleichterung. Mein Animus macht sich bemerkbar und meinen 60igsten Geburtstag werde ich auch noch erleben. Und dann weiß ich plötzlich, wie ich das neue Buch anfange, das seit Wochen, ach, was sage ich, seit Monaten anklopft, aber immer wieder weg ist, wenn ich die Tür öffnen will. Vor lauter Freude habe ich  B. zum Essen eingeladen.

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