Gestern habe ich die Wegbeschreibung gelesen, die uns die schwedischen Tauschpartner geschickt haben. „Fahren Sie den Hang hinunter. Keine Sorge, Sie werden nicht im Wasser landen.“ Bei mir löst so etwas ja eher eine Sorge aus, aber der Eindrittelkoch ist zuversichtlich, und natürlich vertraue ich ihm. Ob ich dagegen morgen schlafen werde, wo ich im Moment doch sowieso kaum. Die Aussicht, um vier aufstehen zu müssen und ein Flugzeug zu besteigen, könnte mir den Rest geben.

Die Mietverträge sind geschrieben, unterzeichnet, und den Iraker habe ich auch kennengelernt. Er spricht kaum deutsch, kaum englisch. Das wäre für alle eine Herausforderung. Aber das sollen die anderen entscheiden in diesem Fall.

Gestern Nachmittag noch einmal an den See mit Hausmann. Wo wir an einem kleinen Strand lagen, schweigend, jeder mit seinen Gedanken beschäftigt. Nach einer Stunde.  Er: „Jetzt kommt Bewegung ins Laub.“ Sie: „Wird auch Zeit, dass hier mal was passiert.“ Er: „Ich finde diese Ereignislosigkeit erholend.“ Nach weiteren fünf Minuten. Er: „Erquickend und labend.“

Später standen wir mit etlichen anderen Zuschauern in der aufziehenden Dunkelheit am gegenüberliegenden Ufer und betrachteten das grandiose Schauspiel, das uns die Stare boten. Was für eine Choreographie. Wer da nicht still und andächtig wird, der ist vermutlich schon tot.

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