Während ich meinen Putzdienst erledige – heute ist die Küche dran, Eßzimmer und Diele habe ich gestern – steht Hausmann in der Tür und erzählt. „Aber habe ich dir das nicht schon?“ Ich schwinge den Lappen. „Nein, hast du nicht.“ Es geht um ein Buch, in dem einem Einbrecher merkwürdige Dinge passieren. Ein Polizist zeigt ihm z. B. feinste Handwerksarbeiten. Schmuckkästchen in Schmuckkästchen, ich stelle mir das so ähnlich wie die russischen Puppen vor, die man ineinander steckt. Jedenfalls stellt sich am Ende raus, dass der Einbrecher tot ist. Das ist typisch Hausmann. Entweder kommt er einem mit dem genialen, superklugen, einmaligen Harari, oder eben mit so etwas.
Allerdings kann ich diesen Überlegungen etwas abgewinnen. Wäre es nicht angenehm, man würde auf diese Weise tot sein? Man verschwände nicht so einfach in einem schwarzen Loch, wo plötzlich nur noch nichts ist, und davon eine Menge, sondern man würde stattdessen noch etwas erleben? Die Dinge wären vielleicht eigenartiger als gewöhnlich, aber das würde zumindest mich nicht stören. Dann würde es auch Sinn machen, wenn ich nachher vor den Zahlenkolonnen sitze und mir die Augen reibe.
2 Kommentare
Es handelt sich übrigens um Flann O´Briens „Der dritte Polizist“. Ein Buch, das mich damals, vor nun über dreißig Jahren, sehr beeindruckt hat. Vielleicht deshalb, weil es mich an meine Kafkaseligkeit erinnerte, die mich in meiner Schulzeit noch wohlig umhüllte, im Fahrtwind der prasselnden und knatternden Jahre aber davongefetzt wurde wie Zuckerwatte in der Achterbahn.
Kein Buch für meinen Harari, er glaubt ja an keine Existenz nach dem Tod, keine Seele, kein Wiedersehen. Ist vielleicht auch besser so, auch für eine körperlose Seele kann so eine Ewigkeit sich ganz schön hinziehen.
Woran soll man nur glauben….wo wissen doch so viel schöner wäre…. Und Ihr Harari Monsieur, der weiß auch nicht alles.