Gerade, als ich schlechte Laune bekam – warum haben die hier nicht mehr Licht? wo ist diese blöde Hausnummer? – machte es platsch. Ich war an einer Bordsteinkante umgeknickt, auf die Knie, den Ellbogen gefallen. Und lag auf einem Parkplatz zwischen zwei Autos, ein drittes war so freundlich, die Situation zu erhellen. Ich hätte heulen können vor Schreck und Schmerz. Irgendwie bin ich dann mit Hilfe des Vierfüßlerstandes wieder hoch gekommen. Der Fahrer des mich beleuchtenden Autos wird mich für eine Betrunkene gehalten haben. Nicht der Hilfe wert.

Nach zwanzig Metern, die ich humpelnd zurücklegte, sah ich dann den Syrer, der wartend vor seiner Haustür stand. Der hätte mich am liebsten zum Fahrstuhl getragen. So hatte ich mir unseren Antrittsbesuch in der ersten eigenen Wohnung unseres jungen Freundes eigentlich nicht vorgestellt. Aber dann wurde es noch nett, nachdem auch der Hausmann endlich da war. Wir wurden in die Zubereitung von Kufta eingeweiht, verspeisten sogar die ganze Menge, die wir gekocht hatten. Sehr lecker. Am Ende waren wir alle drei nicht nur sehr satt, sondern auch etwas wehmütig. Wir haben gern zusammengelebt, wir vermissen uns.

In der Nacht habe ich jede Drehung bemerkt. Die alten Knochen hat es doch noch mehr erwischt, als ich dachte. Aber ich habe geschlafen. War nicht schon wieder kurz vor fünf wach. Dafür habe ich gestern um diese Zeit etwas Wunderbares gesehen. Größer als alle anderen Sterne, viel größer, und so hell strahlte es. Ein unbekanntes Flugobjekt? Ein riesiger, in den Himmel gehängter Scheinwerfer? Gut, dass in solchen Fällen der Haumann um Rat gefragt werden kann. Die Venus wars.

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