Meine Pläne für die Osterfeiertage überschaubar. Die neuen Krimis lesen, schreiben, zwischendrin ein wenig gemeinnützige Arbeit leisten. Alte Blüten abschneiden, Laub aus Beeten harken. Arbeiten, die ordentliche Gartenbesitzer längst erledigt haben. Auch Fenster und Türen warten darauf, dass sie jemand von ihrer Patina befreit. Vom Flurfenster in der ersten Etage bin ich dabei fast erschlagen worden. Ein Doppelfenster, das man auf Kipp stellen kann, wenn es sich nicht gerade ausgehangen hat. Gut, dass der Iraker da war und meine Hilferufe gehört hat. 

Die meiste Zeit habe ich allerdings im Garten gesessen, den Ermittlern Pulaski (Andreas Gruber) und Fiona Griffiths (Harry Bingham) verfallen. Der Taxifahrer, der gestern unverhofft mit selbst gemachten Brownies aufgetaucht war, hatte sich über meinen Sonnenhut lustig gemacht. „Auf Safari?“

Bird-Watching-Safari vielleicht. Dabei gibt es nicht nur Heiteres zu beobachten. Vorgestern ist eine Amsel gegen das rechte Fenster im ersten Stock geflogen. Die Thailänderin, die ebenfalls lesend im Garten saß, hatte genau wie ich den Knall gehört, beide hatten wir den Vogel fallen gesehen. Bevor wir noch piep sagen konnten, hatte sich die Katze der Nachbarin aus dem Nichts materialisiert und war mit der Amsel im Maul verschwunden. Das sind kleine Tragödien. Die mal eher einem der dicken Eichelhäher zustoßen sollten, die hier nach fremden Vogelnestern Ausschau halten.

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