Die dritte Nacht war die ruhigste bisher. Keine Blitze, kein Donnergrollen über uns, keine Schallwellen, die den Bus zittern ließen. Auf dem Platz haben Wohnmobile die Zelte verdrängt. Dauercamper verschandeln mit ihren Plastikleuchttürmen und Plastikhängeampeln den ehemals wilden Charakter des Waldstücks. Das neue Waschhaus sieht chicer aus als das alte, aber wir hätten es nicht gebraucht. Und das Grillen würden wir natürlich nicht gestatten.

Als wir gestern vom Strand kamen – der Mopedfahrer hatte endlich mal seine Strandmuschel aufbauen können, sie ist nicht weg geflogen, sogar Schatten spendete sie – begegnete uns im Wald ein Reh. Vom vielen Regen sind die Wege durch den Urwald an einigen Stellen modrig, aber sonst hat der sandige Boden das viele Nass einfach verschluckt. Die Grünlingmutter sucht unter dem Tisch nach Bröseln. Wir werden heute vor allem lesen. Regenwahrscheinlichkeit neunzig Prozent. Hinter mir brodelt ein neuer Espresso.

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