Das muss das Auto der Gießener Freundin sein. Die anderen wollten ihr noch hinterher winken. Das geht zu weit. Ich hasse Abschiede, aber meinem Antrag, zukünftig gemeinsam abzureisen, wurde bisher nicht stattgegeben.  Gestern Nachmittag haben wir noch an der Gülpe das Lied geprobt, dass wir heute Morgen dem letzten der Geburtstagskinder gesungen haben. Summertime and the living is easy. Vierstimmig, Absicht war das nicht, und bei der zweiten Strophe haben wir wieder den Text vergessen.

Wir vier übrig gebliebenen fahren morgen nach Hause. Die Zeit ist so schnell vergangen. Ich bin zu gar nichts gekommen. Habe kein neues Gedicht gelernt, nicht mal die zweite Strophe von Summertime sitzt, den zweiten Krimi hätte ich zu Hause lassen können, und nach Kranichen habe ich auch nicht jeden Abend Ausschau gehalten.

A. sagte gestern, es sähe so aus, als würden wir immer in Kontakt sein. Weil wir mal wieder im Halbkreis beisammen gesessen und geredet hatten. Ich glaube, so viel haben wir noch nie miteinander geredet. Vielleicht hat das mit den Müttern zu tun, die hier unsichtbar bei uns waren. Jeden Abend erzählte eine andere von dem Leben ihrer Muter und von ihrem Verhältnis zu ihr, davon, wir wir uns in unseren Familien gefühlt haben. Obwohl da viel Schweres zum Vorschein kam, gab es auch eine Menge über die Jahre gewachsenes Verständnis und Zuneigung.

Jetzt diskutieren sie, wohin wir als nächstes fahren. Ob nach Strodehne oder an die Gülpe, oder beides, und wann trinken wir Kaffee und essen den Geburtstagskuchen, das sind schwierige Überlegungen.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*