Die Schwestern haben mir ein Trüffelessen zum Geburtstag geschenkt. Sie kennen meine Leidenschaften. Aber weil der Lieferant keine Trüffel geliefert hat, die Gründe dafür werden nicht wirklich befriedigend erklärt, essen wir stattdessen Bandnudeln mit Lachs und Gamberetti, trinken leckeren Rose dazu und freuen uns an diesem milden Herbstabend, an unserer vertrauten Unterhaltung.

Wie so oft kommen wir dabei vom Höcksken aufs Stöcksken. Unter anderem wird davon berichtet, dass ein Bekannter seine Firma verkaufen will, mit etwas Glück wird er dann bis an sein Lebensende ausgesorgt haben. Wie alt der wohl werden wird. Bei entsprechender Führung könnten ja noch dreißig Jahre oder mehr vor ihm liegen. Wenigstens hätte er genug Geld, sich ein gutes Pflegeheim zu suchen, sollte es mal so weit kommen.

Von uns möchte natürlich keine in ein Heim, zumal keine Gelder zur Verfügung stünden, die eine befriedigende Wahl ermöglichen würden. Aber, wenn wir eines Tages doch hinfällig sein sollten, dann könnte ich vielleicht zu den Damen ins Turmzimmer. Das würde die Miete für alle reduzieren, dafür könnten wir uns einen jungen Menchen leisten, der sich um Einkäufe und dergleichen kümmert. Natürlich ist uns dann gleich der Hausmann eingefallen, der ja um einiges jünger ist. Aber wer weiß schon, wohin es den noch zieht, und eigentlich möchte ich auch gar nicht weiter über mein Alter nachdenken.

Als ich mir später den Himmel über der Rehwiese anschaue, mich über die App ärgere, die mir eigentlich die Sterne anzeigt, nur leider ist die Schrift so dermaßen winzig, also doch selber schauen, den großen Wagen identifizieren, Cassiopeia, Deneb, da fühle ich mich nicht nur warm und geborgen, sondern auf wundersame Weise auch alterslos.

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