die Humboldt-Kammbarsche schauen still, der Kugelfisch hat keinen Freund. Alle haben viel zu wenig Platz, aber das gilt auch für mich. Selbst schuld, ich hätte mir denken können, dass tausend Familien an diesem Samstag dieselbe Idee haben wie die Freundin. Die stehen dann um einen herum, fahren einem mit dem Kinderwagen in die Waden, treten einem auf den Fuß, und weil ich mich gerne auf die Erde setze, auch auf die Hand.

Dazu dieser Geräuschpegel. Nach zwei Stunden fühle ich mich wie durch den Fleischwolf gedreht. Und so geht das irgendwie weiter. Unser junger syrischer Freund will gar nicht zum Essen bleiben, der wollte nur mal die Kinder wiedersehen. Und natürlich hat es mit dem Job als Lehrer nicht geklappt. Seit einem Jahr lebt er nun allein, er vermisst uns immer noch. Das erfahre ich in Etappen beim Rühren.

Die Suppe erstmal eine Katastrophe, weil das gar kein Hokkaido war, wir hätten doch die Schale entfernen müssen. Wie das Mädchen beim Essen guckt, gerne wäre ich woanders.  Gott sei Dank fällt mir das Sieb ein, durch das man so eine Suppe ja immer noch streichen kann.

Nach dem späten Essen gibt es eine Vorlesung über die drei punischen Kriege, das besssert meine Laune  nicht, munterer werde ich auch nicht. Vielleicht schläft die Freundin ja ein, während sie darauf wartet, dass der Kleine es tut.

Vergeblich gehofft, mit ungeputzten Zähnen könnte sie gar nicht einschlafen. Und obwohl ich verkünde, dass ich gleich ins Bett gehen werde, bleibe ich sitzen bis nach Mitternacht. Wir reden, trinken den Prosecco aus, und natürlich ist das wieder mal ganz schön mit uns.

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