Vor dem Knödelboy eine Schlange. Blau- und Kohlmeisen warten auf Zweigen wippend, der Eichelhäher setzt auf Einschüchterung durch Nähe, was den Buntspecht nicht stört, der hämmert unbeeindruckt weiter. Vielleicht braucht er diese Geräusche für sein Wohlbefinden, nötig wären sie nicht. Ich hüte jetzt den dritten Tag das Bett. Schniefe, schnaufe, huste zärtlich. Das habe ich gerade von den Lungenärzten im Netz gelernt.

Bei zärtlich fällt mir das Vabali ein, wo ich am Mittwoch noch glaubte, der Erkältung durch reichlich Wärme und Schaukeln auf dem Wasserbett entwischen zu können. In dem Saunaplan, den sie uns an der Rezeption mitgegeben hatten, konnten wir lesen, dass Zärtlichkeiten auf ein Minimum begrenzt werden sollten.

Einem trockenem Reizhusten dagegen sollte man mit reichlich Zärtlichkeit begegnen. Immer in die linke Faust husten, die Wangen sollen sich blähen, dann wird alles gut bzw. nicht schlimmer. Darauf hoffe ich.

Der Hausmann hat mir Obstsalat gemacht und leckere Gemüsesuppe gekocht, die Spanierin reichte Clementinen, mehr brauche ich nicht, wenn ich krank bin. Nicht zu vergessen die Ruhe natürlich.

2 Kommentare

  1. geschrieben am 4. November 2019 um 14:00 Uhr| Permalink

    „knödelboy“ – wer denkt sich denn so etwas aus? offenbar finanzieren gewerbetreibende chique brain-büros, die sich dafür originelle eigennamen, griffige begriffe oder bilingualen blödsinn auskaspern.
    in der oberschülerjugendsprache exisitiert angeblich schon die „knödelfee“, mobbende jungmachos lassen grüßen.

    P.S.: auf einer künstler*innenparty in den potsdamerstraßen-hinterhöfen (sehenswert!) habe ich neulich einen weiteren besonderen „boy“ kennenlernen dürfen: beim flirting small talk – zugegen waren er, sie und ich – schob s i e ab mit i h m, einem „best boy“ wie er großlaut zugab; er sowie sein superlativ (oberbeleuchter am filmset sagt das wörterbuch) kamen somit in ihren hübschen helferphobischen ohren smarter rüber als ich aus dem beritt der multiakademischen medizinmänner (später dann in sichtweite er & sie auf begrenztem balkon mit auf’s maximum gepushten zärtlichkeiten!).

  2. Nanette
    geschrieben am 4. November 2019 um 14:44 Uhr| Permalink

    Derartige Namen denken sich vermutlich die Spindoktoren der Vogelfutterindustrie aus. Anyway. I love my Knödelboy….

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