Er hätte eine Idee für das Mittagessen heute. Ich auch. Wir sind zum Essen bei den Schwestern, das haben wir vor  zwei Wochen so verabredet. Er schaut verdattert. Nicht ganz von dieser Welt der Mann. Vorher wartet allerdings Arbeit auf mich. Die Betten für den Besuch aus Celle müssen frisch bezogen werden. Eingekauft muss werden, und im Frauenbad ist der Abfluss verstopft. Das wollte ich eigentlich gestern schon erledigen, aber da habe ich am Vormittag noch geholfen, einen Teil des das Kaminholzes wieder auszuladen, das wir vorgestern in Frisack eingeladen haben.

Wenn man schon in Frisack ist, dann könnte man auch nach Rhinow fahren, dachte ich mir, könnte beim Bäcker Schulz Kaffee trinken und Kuchen essen, den Freund darüber hinwegtrösten, dass die Bedienung so gar nicht lächeln will, und natürlich wollte ich dann auch noch die Bockwindmühle und den Gülper See zeigen. So kam eins zum anderen. Dann war der Tag plötzlich rum. So ist das gestern irgendwie  weitergegangen. Vom Holz in die Sauna, was für alte schmerzende Knochen ja sehr gut ist, zu Hause dann der Besuch von der Freundin.

Obwohl ich dachte, ich könnte nicht einmal mehr muh sagen, war das Vorlesen unserer Erinnerungs-Texte dann plötzlich sehr belebend. Bei einem Text der Freundin dachte ich  sofort, das könnte auch der Anfang eines Romans sein. Unsere Herangehensweisen so unterschiedlich wie wir beide, meine Texte auch viel kürzer als ihre, aber im Ergebnis beide spannend und interessant.

Ich bin froh, dass wir uns zu diesem gemeinsamen Projekt entschieden haben, obwohl ich mich gestern schon wieder nicht erinnert habe. Was ich jetzt vielleicht nachholen könnte, wären da nicht die Betten und der Abfluss und….

2 Kommentare

  1. geschrieben am 21. November 2019 um 11:55 Uhr| Permalink

    oh je, gibt es wirklich solch mobilverliebte mitmeschen, die 200 km rausfahren, über und durch unbezirke wie spandau, um restbrennwaldkaminharttrockenspaltkleinholz zu erwerben, dass „vor der haustür“ z.b. im laerpark unbehelligt herumgammelt?

  2. Nanette
    geschrieben am 21. November 2019 um 12:14 Uhr| Permalink

    Ick sage ja immer: Det jibt nüscht, wat det nich jibt. Aber Spaß beiseite. Warten wir doch auf die Fortsetzung des berühmten Films „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter nicht nur zur Paarungszeit“…

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