Sogar Männer sind gekommen. Die Frau vor mir sagt, das sind die, die in einer symbiotischen Beziehung leben, in einer, in der die Frau nichts alleine unternimmt. So kann man sich die Welt natürlich auch erklären. Plötzlich habe ich Appetit auf etwas Süßes. Die Schwestern sind gerade auf Zuckerentzug, nehmen trotzdem ein Stück  Schokolade. Immer fastet eine irgendetwas, was mit Essen und Trinken zu tun hat, während ich allein bei dem Gedanken daran sofort anfange zu essen oder zu trinken.

Als wir später beim Griechen am Savignyplatz sitzen, geben wir dem Film übereinstimmend eine drei. Die Geschichte ist irgendwie vorhersehbar, natürlich haben die kleinen Frauen – alle vier durchaus sehenswert, Saoirse Ronan geradezu umwerfend – am Ende alle einen Kerl, und natürlich muss die Beste mal wieder den Löffel abgeben. Aber immerhin gibt es eine, die um ihr Leben schreibt, damit können wir schon etwas anfangen.

Was mich noch länger beschäftigt ist die Frage, warum eine junge Frau wie Greta Gerwig ein Buch verfilmt, das schon unzählige Male verfilmt wurde. Gibt es keine spannenderen Themen heute? Oder ist schon alles erzählt?

Andererseits habe ich nichts gegen Neuauflagen. Ich würde z. B. gerne eine von der Doku „Die Lust der Frauen“ sehen, auf die mich der Hausmann gestern aufmerksam gemacht hat. Der Film ist von 2010, die fünf Frauen, die damals so freizügig über ihre sexuellen Bedürfnisse Auskunft gegeben haben, müssten heute Mitte 70 sein. Wie ist es mit ihnen weitergegangen? Und ist es nicht ärgerlich, dass „weiblich, alt und sexuell aktiv“ noch immer ein Tabuthema ist? Vielleicht sollte ich heute Abend in der Sauna darüber nachdenken, wie Frauen das ändern könnten.

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