gehe ich im Nachtdress durch den Garten. Erinnere mich immer noch beglückt an diesen perfekten sonnigen Sonntag, den wir köstlich speisend und faulenzend zu viert im Garten verbracht haben. Welch ein Luxus. Ich schau in den Tonnen nach, ob sich der Regen gelohnt hat. Betrachte voller Respekt und Staunen das Werk der letzten Tage. Vor allem der Hausmann hat Wunder vollbracht. Verweile am Hibiskus, den mir der Taxifahrer zum 60sten geschenkt hat und der verpflanzt werden soll, weil er zwischen Ahorn und Forsythie keine Luft bekommt. Dafür sieht man neuerdings die Tulpen sehr schön unter dem gekappten Efeu.

Gestern Morgen haben unbeobachtet zwei Osterhäsinnen Eier und Gedichte im Vorgarten deponieren können. Das Gedicht, das für mich ausgesucht wurde, ist von Friederike Mayröcker. Ein Volltreffer gerade jetzt.

du brauchst einen Baum du brauchst ein Haus
keines für dich allein nur einen Winkel ein Dach
zu sitzen zu denken zu schlafen zu träumen
zu schreiben zu schweigen zu sehen den Freund
die Gestirne das Gras die Blume den Himmel

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