Am Knödelboy zwei Meisen. Auf dem ehemaligen Farnfeld spaziert eine dicke Elster. Sie pickt die Körner, die bei dem nächtlichen Raub neulich verschüttet wurden. Die kleinen Farne sind gewachsen. Ich schlafe unruhig. Wache alle paar Stunden auf, rezitiere Gedichte, bete. Obwohl ich ja eher eine Ungläubige bin. Egal, in der Not bete ich. Auch tagsüber muss ich immer wieder an die Freundin und das Kind denken. Ich kann es noch immer nicht fassen. Für eine Mutter ist es wohl das Schlimmste, was ihr passieren kann. Das Kind so krank, und man kann ihm nicht wirklich helfen. Da braucht es sehr viel Kraft, um an einen guten Ausgang zu glauben.

Gestern Abend saß ich mit dem Hausmann in den letzten Sonnenstrahlen an der Rehwiese. Ich hatte eigentlich nur noch eine kleine Runde mit dem Rad fahren wollen, als ich die einsame Bank entdeckte. Er kam mit kühlem Sekt und zwei Gläsern. Und dann hatte er seine erste Schweinsichtung. Eine Bache mit ihrem Frischling. Später sahen wir die Venus, die in ein paar Monaten nicht mehr der Abend-, sondern der Morgenstern sein wird.

Natürlich gab es eine kleine Vorlesung zum Thema untere und obere Konjunktion. In den Sand gezeichnete Skizzen inklusive, Astronomie ist ein Spezialgebiet des Hausmanns. „Ich könnte dir auch noch etwas über Merkur erzählen.“ Ich habe dankend abgelehnt, neues Wissen muss ja ersteinmal sacken.

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