Noch ist es kühl. Ich habe das alte Herrenhemd über mein dünnes Nachthemd gezogen. So könnte es immer weitergehen. Ich liebe diese Sommertage auf dem Land. Alles scheint perfekt. Trotz der Hitze, die ich als lähmend empfinde. Egal. Da bleiben wir über die Mittagszeit eben drin und halten Siesta, wie man das im Süden so macht. Ab 17 Uhr gehen wir nach draußen, dann weht ein leichter Wind, und im Schatten ist es auszuhalten.

Geschwommen wird am Vormittag, der Weg zur Badestelle eine Freude. Diese Blicke nach links und rechts, auf den See, auf die Wiesen voller Wildgänse, auf die abgeernteten Felder, die sanften Hügel im Hintergrund. Und abends am See dann die Kraniche, die auch vorgestern schon da gewesen sind, nur wir waren zu früh, wie uns der Fotograf erzählte, der uns vor ein paar Jahren seine beeindruckenden Fotos gezeigt hatte. Von denen ich bis heute schwärme, weil man sie so auch in der National Geographic veröffentlichen könnte. Gestern hat er uns Fotos vom Kometen gezeigt, auch wieder so beeindruckend, aber eigentlich war er da, weil er Sternschnuppen fotografieren wollte.

Nach einem kleinen Gin mit Tonic sind dann auch wir von unserem kühlen Sitzplatz unter dem Vordach in den Garten umgezogen. Ich habe mich auf den Tisch gelegt, von dort hatte ich eine gute Beobachtungsposition, ohne mir den Hals zu verrenken. Und dann war alles da. Das Sommerdreieck, die Milchstraße, Jupiter und Saturn, am Ende auch die Schnuppen. Sechs oder sieben, ich kam etwas durcheinander mit dem Zählen. Aber dass da überhaupt welche, wunderbar.

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