Diese Erfahrung habe ich schon einige Male gemacht. Auch wenn es am Anfang (des Tages, einer Aus- oder Fortbildung, des Lebens) gar nicht gut aussieht, am Ende wird es manchmal richtig schön. Gestern z. B. hatte ich morgens den Blues. Der Himmel so trübe, der Farn so schlapp, wo kommen all die braunen Blätter her, sollten die Eichhörnchen die leeren Schalen der Haselnüsse nicht selber fegen, warum bin ich hier und nicht im Havelland, warum tun meine Mitbewohner so, als wäre nichts, und überhaupt.

Als ich am späten Nachmittag innerlich murrend harkte und fegte, hörte ich plötzlich Stimmen. Und dann kamen sie um die Ecke, singend. Q., die Thailänderin, der Iraker. Mit einer Monstertorte voller Kerzen, mit Rosen, Wein und Leckerlies. Mir ist fast die Harke entglitten, und ein bisschen weinen musste ich natürlich auch. Gut, dass Q. Champagner hatte, der musste auf diese Überraschung getrunken werden.

Und auch der Regen, der meine Freundinnen und mich später unter dem Terrassendach eng zusammen rücken ließ, änderte nichts an meiner Freude und Begeisterung. Natürlich regenete es wieder durch, aber dann müssen eben Eimer aufgestellt werden, nass wurde keine.

Wie lieb ich sie doch alle manchmal habe, gestern wäre ich fast übergeflossen vor Zuneigung, und als ich später beim Aufräumen durch die Küche getanzt bin, flaute das gar nicht ab. Aber das ist auch kein Wunder, wenn die Stimme von Barry White ein kosmischer Vibrator ist. Und das habe ich erst vor kurzem in einer alten Rezension gelesen.

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