Meine Stimmung wechselhaft wie das Wetter. Heute fühle ich mich niedergeschlagen, ich werde auch gar nicht richtig wach. Als ich gestern an der Giebelseite in der Sonne saß, war ich glücklich. Innerlich sprudelnd, vor Freude überschäumend. Alles schien zu mir zu sprechen, schien mich als zugehörig anzunehmen. Dazu noch die 70 %ige Schoki, die ich mir gegönnt hatte, nachdem Golo gesagt hatte, ich solle nicht zu streng mit mir sein. Auf den Alkohol zu verzichten sei schwer genug. Das stimmt. Wenn ich mir ansehe, wozu ich ihn benutzt habe. Kontakt herstellen. Zugehörigkeit fühlen. Es in Runden aushalten, in denen ich mich unwohl fühle.

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Letztes Jahr schrieb ich von Mirabellen, aber PlantNet behauptet stur, es würde sich sowohl bei Blüte als auch Rinde um Kirschpflaumen handeln. Meinetwegen. Sie blühen und duften und künden vom Frühling. Die Freundin aus Unterfranken schrieb mir gestern, dass in ihrem Wald die Veilchen blühen. Ich hatte ihr einen kleinen Film geschickt, den ich auf Youtube entdeckt und der mein Herz vor Freude hatte hopsen lassen. Er gehört zu einer Serie von Campfire Stories. Inspiring Change Through Film. Dieser erzählt davon, wie sich die schwedische Künstlerin Maria „Vildhjärta“ Westerberg um ein Waldstück kümmert. Damit passt er perfekt zu den Fragen, mit denen sich unser vorletztes Modul beschäftigt.

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Der Körper schmerzt, ich bin müde, friere. Meine Stimmung gedämpft. Glück ist anders. Gestern bin ich nachmittags quer durch den Wald ins Nachbardorf gelaufen, es gab Tee und Salat im Garten am Feuer, Resonanz im Gespräch, eine schöne Begegnung. Auf dem Heimweg erinnerte ich mich daran, dass ich früher nie allein durch den Wald gelaufen bin, und wenn doch, dass ich mich dabei unwohl gefühlt habe. Dass es jetzt anders ist, liegt bestimmt nicht daran, dass Wander Woman Christine Thürmer erst kürzlich in einem Interview sagte, es wäre doch ziemlich absurd, dass jemand mit bösen Absichten im kalten Wald ausharrt, bis mal eine – in meinem Fall alte – Frau vorbeikommt.

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stehe ich eine Weile vor der Kirche und überlege, ob ich von hier den Bus nach Neustadt nehme. Der kommt in einer halben Stunde. Mir tut das rechte Bein weh. Das alte Rad fährt sich gut, aber mit Gegenwind macht das überhaupt keinen Spaß. Kein Vergleich zum Ebike. Aber das meldet ja immer noch Powr Prot. Ich steige wieder auf. Sind ja nur noch sechs Kilometer. Und ich will ja auch zum Knödeldealer. Auf dem Rückweg habe ich gute Laune. Mein Radel schnurrt, in den Packtaschen sind Lebensmittel für die nächsten Tage, die Felder und Wiesen glänzen im Sonnenlicht, auch die Silberreiher sind an Ort und Stelle.

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Es dauert eine Weile, bis ich wach werde. Ich fühle mich benommen. Ein kleiner Schreck. Habe ich gestern etwas getrunken? Definitiv nicht. Jedenfalls nichts mit Alkohol. Mittags erfasst mich eine solche Müdigkeit, dass ich mich einen Moment hinlegen muss. Es fällt mir schwer, Arme und Beine zu bewegen. Die wiegen heute das Dreifache. So kann ich nicht zu den Dichterinnen. Das ist blöd, weil ich unsere Treffen so inspirierend finde, aber in meinem derzeitigen Zustand schaffe ich das nicht. Nach einer Stunde fühle ich mich immerhin in der Lage, in den Garten zu gehen. Ich bin zum Lesen zu müde, zum Schreiben auch, aber schlafen kann ich auch nicht. Dafür weine ich ein wenig.

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vertreibt alle Sorgen, so dachte ich zumindest nach dem Telefonat mit meinem Coach oder spirituellen Begleiter, wie ich ihn inzwischen ja auch nenne. Jetzt denke ich, Nebel am Morgen bringt neue Sorgen. Der Akku von meinem Ebike stellt sich an. Ich wollte zum Einkaufen fahren, aber das Display zeigt mir immer „Powr Prot“ an. Steckverbindungen kontrolliert, Kontaktspray benutzt. Niente. Auch Herrn S. fällt nichts weiter ein. Den Akku voll laden, vielleicht hilft das?

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