Archiv für das Thema: Bücher

um den Knödelboy herumhopsen, so hopst auch mein Herz, wenn ich sie dabei beobachte. Jetzt, wo sie nicht mehr fürchten müssen, gezählt zu werden, kommen wieder jede Menge Blau- oder Kohlmeisen. Letztere sind besonders putzig anzusehen. Auch wenn sie sich gleichzeitig an den Knödeln bedienen – was ich ohne Brille gut von meinem Schreibtisch aus sehen kann – gibt es immer noch ein paar Bissen zusätzlich von Schnabel zu Schnabel. Manchmal hüpfen sie dafür extra auf einen Zweig, manchmal stecken sie sich noch am Knödel den Leckerbissen zu. Ich möchte sie alle knuddeln.

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mit Kaffee und Kuchen bei den Schwestern auf der Terrasse saßen – der Hausmann hatte sich mal wieder selbst übertroffen mit seinem köstlichen Rhabarberkuchen mit Baiser – überlegten wir, was wir in dieser Corona-Zeit am meisten vermissen, was wir also als erstes tun werden, wenn sich die Zeiten mal wieder ändern sollten. Eigentlich eine einfache Frage, nur wollte mir auf die Schnelle nichts einfallen. Ich vermisse eigentlich nichts. Vielleicht dies: Alle Freunde, die ich in den letzten Monaten nur einzeln und draußen gesehen habe, in unseren Garten, bei schlechtem Wetter an den Kamin einladen. Und dann jede/n ganz lange umarmen.

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brauchen eine Weile, bis sie merken, dass ich wieder da bin bzw. dass da wieder Futter ist. Der Schnee sitzt auf den Zweigen, auf dem Dach gegenüber, die Sonne erwärmt den Holzfußboden in meinem Zimmer. Unser Spaziergang führte den Hausmann und mich gestern nicht an den See, wir vermuteten Heerscharen dort, sondern Richtung Wannsee, Havel und Großes Fenster. Viel weniger los war da aber auch nicht. Die Berliner haben in der Corona-Zeit die Natur für sich entdeckt. Um im Wald Ruhe zu finden, da muss man in die Provinz. weiter lesen »

 


Das Buch „Heimkehr“ von Wolfgang Büscher. So gepackt, dass ich es schon zum zweiten Mal lese. Eigentlich habe ich mich geärgert, weil sie mich mit ihren Rezensionen auf eine falsche Fährte gelockt hatten. Ein Buch über das Leben im Wald. So ein Quatsch. Zwar erzählt der Autor tatsächlich, wie es ist, ein paar Monate in einer Hütte im Wald zu leben, aber einsam ist anders. Was ich aber gar nicht schlimm finde, denn er erzählt ja sehr interessant. Von Kindheit und Jugend, von der sterbenden Mutter, der er den Duft von Wald mit ins Krankenhaus nimmt. weiter lesen »

 


Bestimmt liegt es am fehlenden Koffein, ich bin ständig müde. Vier Tage ohne, das war hart. Kein Kokain, keine Zigaretten, kein Alkohol, keine Tomaten usw. usw., der Verzicht ist mir nicht schwergefallen, nur der Espresso hat mir doch sehr gefehlt. Aber ich sollte nicht herummaulen, sondern mich darüber freuen, dass ich eine solch engagierte Hausärztin habe, die sich informiert, forscht, und die mir am Ende sagt, ihr wäre wohler, würde ich diese Untersuchungen machen. weiter lesen »

 

fast waagerecht vor sich her. Die Bäume neigen ihre Wipfel. Heute Nacht habe ich nach den gelben Säcken geschaut, die wir gestern zu denen der Nachbarn an den Baum gestellt haben. Plötzlich hatte ich Sorge, die könnten hier durch die Gegend fliegen. Taten sie aber nicht. Es war ungefähr drei, ich hatte noch nicht geschlafen. Hatte alle gelernten Gedichte mehrmals aufgesagt, hatte noch einmal über das kluge, auch witzige, mich überaus beglückende Buch „Herkunft“ von Saša Stanišić nachgedacht. weiter lesen »

 


wurde im Garten nach alter Raku-Technik Keramik gebrannt. So etwas habe ich noch nie gesehen, ich wusste nicht einmal, dass es diese Technik gibt. Aber das ist ja das Schöne am Älterwerden, man lernt nie aus. Am Nachmittag fuhr ich mit dem Rad ans Meer, saß glücklich mit dem Gesicht in der Sonne an der Mole, später nicht ganz so glücklich mit Buch im Café. Bzw. vor selbigen, für Innenräume war es viel zu mild. weiter lesen »

 


sagt die Spanierin, als ich nach dem Duschen aus dem Bad komme. Sie hat Humor, so viel ist klar. Das Schlafzimmer vom Hausmann ist gelüftet und gesaugt, Bettzeug bringt sich die Gießener Freundin selber mit. So macht sie das auch, wenn wir ins Havelland fahren. Die Futterstation für die Vögel ist frisch gefüllt, jetzt können sie wieder kommen. Weil das früher nie so ratzekahl leergefressen war, überlege ich, ob diese sehr große Maus oder die kleine Ratte, die neulich über das Gitter vor meinem Gartenfenster lief, dafür verantwortlich ist. weiter lesen »

 


Tisch und Stuhl auf der frisch gemähten Wiese in der Sonne. Angeblich soll es  im Laufe des Tages noch kräftige Schauer geben. Morgen auch. Da will der Mopedfahrer trotzdem in die Pilze. Gestern Abend habe ich Schnecken gejagt. Gefangene wurden nicht gemacht. Ich sage nur Mülltonne. Sechs Stück allein in der Dreimasterpflanze, die schon ganz abgefressen aussieht. Drei bei den Gurken. Und meine wunderschöne große einmalige wunderbare Tomate… weiter lesen »

 


John Burnside. Ich hatte noch nicht einmal von ihm gehört. Und dann falle ich in dieses Buch, fühle mich getroffen, mit einer solchen Wucht, wie es mir lange nicht passiert ist. Fange am Ende gleich noch einmal von vorn an. Eine Kritik in der ZEIT hatte mich aufmerksam gemacht. Manchmal passiert es, dass ich dann sofort los laufe, weil ich unbedingt dieses Buch haben muss. „Wie alle anderen“. Der Bericht von einem Mann, der versucht, normal zu werden. So wie alle anderen eben. weiter lesen »