wieder im Brandenburgischen. Mit dem Ergebnis eines frischen Covid Schnelltests in der Tasche. Das hatte sich der Stiefvater so gewünscht. Weil ich ja eine unsichere Kandidatin bin mit meiner WG. Ich habe mich um den Druck der Traueranzeigen gekümmert, gekocht. Alles wie immer. Nach dem Essen hat mir der Stiefvater von seinem Vater erzählt, den ich ja noch kennengelernt habe. Ein großer Leser. Vielleicht mochte ich ihn deswegen so, oder weil ich das Gefühl hatte, von ihm ernst genommen zu werden. Heute Morgen bekam ich ein Foto, das ihn in der Uniform seiner schlagenden Verbindung zeigt.

Beim Gang zum Supermarkt vorhin leuchtete zwischen Kiefern die Sonne, glänzten verzuckerte Wege. Es gibt schöne Grundstücke mit Bäumen und Sträuchern, sogar Blumen werden dort blühen, vermute ich.

Heute Morgen hing ein Staublappen an meiner Türklinke. Weil am Sonntag zwar das ganze Haus von oben bis unten vom Stiefvater gesaugt wird, es käme auch nicht infrage, damit zu warten, bis ich komme, nur den Staub, den müsse ich in „meinem“ Zimmer selber wischen. Für einen kurzen Moment habe ich überlegt, ob ich so tu, als würde ich 30 Minuten wischen, obwohl die Sache in 5 Minuten erledigt war, damit er glaubt, ich hätte es auch ordentlich gemacht. Wenn ich als Kind bei meiner Mutter und meinem Stiefvater in der Stadt zu Besuch war, dann habe ich das nämlich so gehalten. Wäre ich schon nach einer halben Stunde aus dem Schlafzimmer gekommen, hätte meine Mutter alles noch einmal gemacht.  Aber nun bin ich ja groß, ich tu natürlich nicht so als ob, und siehe da, null Interesse, null Kommentare.

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