Einige Spaziergänger haben wie ich Jacke oder Mantel geöffnet. Ich sitze auf der Bank in der Sonne und kann es kaum glauben. Das war vorgestern noch ganz anders. Als ich abends zum See ging, war es dort fast menschenleer, vom Eis stiegen feine Schwaden auf. Eine Eis-Nebel-Landschaft, die zu meinem inneren Befinden passt. Ich bewege mich wie im Nebel, das Herz rumpelt, der Boden unter mir schwankt. Meine Mutter ist tot, ich bin jetzt mutterseelenallein, und dann plötzlich dieser Frühling. Neubeginn. Auferstehung vielleicht.

Gestern haben sich die ersten Meisen das Vogelhäuschen angeschaut, das wir im Herbst aufgehängt haben. Vielleicht war es auch immer dieselbe Meise, die da hin und her flog. Eine neue Wohnung will ja ausgiebig erkundet werden.

Über die neue überdachte Futterstation haben sich heute auch in erster Linie die Meisen gefreut. Die sind immer offen für Neues. Raben und Eichelhäher haben das Ding lediglich aus der Distanz betrachtet.

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