Ich werde um eins oder zwei wach, das Herz rast, stolpert, schmerzt. Dann rede ich dem kleinen Mädchen in mir gut zu, verspreche ihr, dass ich mich um sie kümmere, dass ihr hier nichts passieren kann. Heute Nacht hat das gut funktioniert, nach einer Stunde konnte ich wieder schlafen. Und dann dieser leuchtende Morgen, der mich direkt aus dem Bett zu ziehen scheint. Die Idee an den See zu gehen, findet auch der Hausmann gut, der noch ganz verschlafen aussieht. Während er mit dem Rad zum Bäcker fährt, kümmere ich mich um den Kaffee.

Bei einem Wetter wie diesen sind die Berliner entfessselt. Sie laufen, rennen, fahren um den See, durch den Wald. Man trifft sie im Pulk, der Kohorte, im Clan. Am großen Fenster liegen die Erwachsenen in der Sonne, während die Kinder auf dem Eis spielen oder barfuß durch den Sand laufen. Plötzlich spüre ich etwas von der Freude, die mich manchmal überkommt, die ich in den letzten Wochen aber vermisst habe. Lebenslust? Sie kommt nicht mit großem Besteck daher, aber ich bin froh über jede kleine Wallung.

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