Was mir auffällt, wenn ich mehrere Stunden unterwegs bin: Ich habe keinen Hunger. Aber natürlich habe ich etwas zu essen dabei. Früher habe ich behauptet, ich würde nur wandern, weil mir das Picknick in der Wanderpause so gefällt. Das hat sich geändert. Ich laufe nicht wegen des Picknicks, sondern weil ich raus will, weil ich mich bewegen möchte. Allerdings sind die Pausen nach wie vor wichtig. Ich genieße das stille Sitzen im Wald, gern mit Blick auf ein Wasser. Wenn kein Wasser da ist, auch nicht so schlimm. Wald ist wichtig. Da vergesse ich das Buch im Rucksack, das Schreibzeug.

Für meine zweite Pause habe ich mich heute am Pohlesee in eine Art Strandburg gesetzt, die jemand aus Altholz errichtet hat. Während ich mein Brötchen ohne Hunger aß, warum eigentlich, kamen ein Mann und eine Frau in meine Nähe ans Wasser, sie unterhielten sich, lachten. Als sie mich entdeckten, entschuldigten sie sich sofort. Sie hätten mich nicht in meiner Ruhe stören wollen. „Haben Sie doch gar nicht.“ Ich hatte mich tatsächlich nicht gestört gefühlt. „Ja, aber so etwas macht man nicht. Wenn wir Sie gesehen hätten…“ Ich saß an einem öffentlichen Ort, und die beiden entschuldigten sich? Ich war so beeindruckt, fast hätte ich ihnen Tee angeboten.

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