Es wird langsam hell. Der Irakter hustet. Das tut mir allein vom Hören weh. Dabei ist er sonst ganz munter, fühlt sich einigermaßen, sagte er gestern Abend jedenfalls. Ich bin froh, dass sich doch alle an die Quarantäne gehalten haben, auch wenn uns das Gesundheitsamt am Freitag noch gesagt hatte, dass wir nicht in Quarantäne müssten. Montag Früh haben sie ihre Meinung dann geändert, dann hieß es, doch, alle müssen in Quarantäne. Logischer ist es. Der Iraker hat die britische Covid-Variante, die ja um einiges ansteckender sein soll. Das haben sie zumindest Q. am Montag Abend noch telefonisch mitgeteilt. Und dass sie vielleicht jemanden schicken, der alle testet.

Vielleicht. Ich habe mich natürlich wieder geärgert über dieses Hin und Her, darüber, dass es nach einem Jahr immer noch kein einheitliches Vorgehen gibt, dass man den Eindruck bekommen könnte, sie wissen nicht, was sie tun bzw. was sie warum anordnen. Und gleichzeitig bin ich froh und dankbar. Wir haben einen Garten, leben nicht beengt, können an die frische Luft. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie Menschen in kleinen Wohnungen in der Stadt das machen. Dabei könnte man sie so gut in den noblen Hotels unterbringen, die jetzt leer stehen. Was man alles könnte, wenn man wollte.

Natürlich hat auch kein einziger Supermarkt-Lieferservice vor Ostern noch einen Termin frei. Wie gut, dass es den Taxifahrer gibt. Der jetzt gerade unsere Einkaufsliste abarbeitet. Man braucht doch eine ganze Menge für sieben Tage. Das eine Bier auf der Liste hat ihn stutzig gemacht. Ist das richtig hier? Nur eins? Richtig. Und das ist auch nicht für mich. Ich bleibe vorerst abstinent. Bis die Quarantäne vorbei ist, das könnte dann ja gefeiert werden.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*