nur die Jacke wechseln, dann gleich wieder los. Doch binnen weniger Minuten hatte sich über mir etwas zusammengebraut. Der Himmel sah gar nicht gut aus. Kaum war ich im Treppenhaus, hörte ich das Donnergrollen. Ein paar Sekunden später kamen Hagelkörner herunter, so groß wie Murmeln. Kleine Murmeln. Ich fürchtete um das Fenster im ersten Stock, das ich ohne Hilfe nicht mehr schließen kann. Was für ein Spektakel. Ich war froh, ein richtiges Dach über meinem Kopf zu haben, nicht nur die Wipfel der Bäume.

Nach draußen bin ich später dann trotzdem noch gegangen, sogar im schönsten Sonnenschein. Aprilwetter eben.

Immer wieder staune ich darüber, wie schnell sich die Geräuschkulisse ändert, kaum dass ich die Straße verlasse und vielleicht zweihundert Meter in den Wald hineinlaufe. Diese Ruhe plötzlich. Als würde sie mich nicht nur einhüllen, als würde sie mich berühren. Und wieder ist es ein bisschen grüner geworden. Als erstes sind mir aber die lila Blüten des Einjährigen Silberblattes aufgefallen, das ich dank der Pflanzenapp noch vor Ort identifizieren konnte. Kurze Rast bei den üblichen Verdächtigen, der kleinen Gruppe rund um den vom Blitz getroffenen Baum, sie hatten mit meinem Besuch gar nicht mehr gerechnet. So spät? Zum Abschied ein freundliches Wogen in den Wipfeln.

Auf dem Rückweg vom Großen Fenster begegnete mir mal wieder ein Schwein. Es schien am Wegesrand auf mich zu warten. Als ich stehenblieb, rannte es schnaubend auf die andere Seite. Danach legte ich ein bisschen an Tempo zu.

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