kommt am Vormittag Q., um seine letzten Sachen abzuholen. Es gibt ein paar allerletzte, die dürfen noch eine Woche oder zwei bleiben. Wir machen es kurz und schmerzlos. Wir werden ihm fehlen, er wird uns fehlen. Ich verspreche, dass ich den Hausmann trösten werde. Er verspricht, dass er mit Frau und Baby kommt, wenn sich alle ausgeruht haben. Die Kleine ist jetzt drei Wochen alt. Wieder ein Abschied. Eigentlich habe ich genug von Abschieden. Aber weil der Mopedfahrer zum Mittagessen kommt, habe ich keine Zeit, länger melancholisch zu sein. Der Quark muss gerührt, die Erdbeeren müssen geputzt und gezuckert werden. Und der Tisch könnte eigentlich noch ein Stück in die Sonne.

Es ist eine Weile her, dass ich den Freund gesehen habe. In dieser Zeit hat er u. a. gefastet und sich die Haare wachsen lassen. Das morphogenetische Feld wahrscheinlich. Sie tragen die Haare wieder länger. Gut sieht er aus. Wie ein Abenteurer, der sich nach Dessert und zweitem Espresso endlich in die Fluten stürzen möchte. Sogar ein Handtuch hat er dabei, dafür hat er die Badehose verloren, die er zusammen mit den rosa und blauen Akeleien auf den Gepäckträger geklemmt hatte. Er ist gut in Form. Eine Stunde mit dem Singlespeed von Buckow bis zu mir.

Er freut sich, weil ich bei unserem heimlichen Wettbewerb nicht in Führung gegangen bin. Als der Hausmann vor drei Wochen das erste Mal im See war, habe ich nur zugesehen. Warum eigentlich? Das fehlende Handtuch allein kann es nicht gewesen sein. Der Rücken wahrscheinlich. Jetzt habe ich ein Handtuch dabei und keine Ausrede. Außerdem wäre es absurd. Ich war im November bei 8 Grad Wassertemperatur im See, im Vergleich dazu sind die 15 Grad heute geradezu hochsommerlich. Überwinden muss ich mich trotzdem. Aber dann ist es natürlich wunderbar.

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