Der zweite Regentag, wir brauchen eine kleine Aufheiterung. Nach dem Mittagessen mit dem Auto nach Strodehne, wo wir uns mit Kaffee und Kuchen trösten wollen. Natürlich ist das Gasthaus geschlossen. Von uns wird es nun keine mehr von innen sehen. Zurück nach Rhinow. Da K. eine Frau ist, fährt sie sogar denselben Weg, den wir gekommen sind. Der Ort bei Regen wenig einladend. Ein letzter Besuch in der Modeinsel, die auch Modestübchen oder Modehaus heißen könnte. Aber so viel wir auch schauen, alles, was uns gefallen hat und dann auch noch in den passenden Größen vorhanden war, haben wir in den letzten vier Wochen erworben. Da tauchen in letzter Minute noch ein paar dicke Socken für 2 EUR auf.

Kaffee und Kuchen gibt es bei uns in der Küche, die bei diesem Wetter auch nicht so einladend ist, da kühl und dunkel. Den restlichen Nachmittag sitze ich mit den neuen warmen Socken am Schreibtisch. Sehe immer wieder K. mit ihrem Schirm, das Gesicht auch schon freundlicher, aber heute haben wir beide eine Art Inselkoller.

Als wir später am Abend in meinem Studio noch ein Glas Wein trinken – es ist das mit der Sonne, das gemütlichste, wie wir finden – ziehen wir eine erste Bilanz. Auch mit den Regentagen im Gepäck sind wir froh, dass wir uns für diesen Aufenthalt auf dem Land entschieden haben.

Es gab schöne Begegnungen mit anderen Menschen, viele gute Gespräche, aber auch sehr viel Stille. Ein reizarmes Leben ohne Tageszeitung, Radio, Fernsehgerät. Trotzdem hatten wir alles, was wir brauchten. Die Natur um uns herum, dazu dieser schöne Hof, die weiten Wiesen und Felder, der Fluss. Sogar die meisten Bücher kommen ungelesen wieder mit nach Hause.

Allerdings stellen wir übereinstimmend fest, dass wir es ohne unsere Arbeit und unser gutes Miteinander wohl keine vier Wochen ausgehalten hätten. Dazu müsste man dann vielleicht doch Mönch sein. Aber gerade da ruft W. aus der Normandie an, und das Thema mönchisches Leben hat sich auf der Stelle erledigt.

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