würde ich den Film „Aznavour by Charles“ nennen. Das liegt sicherlich an den Texten, die von dem Schauspieler Romain Duris gesprochen werden. Obwohl ich die Sprache nicht beherrsche und ich mich auf die Untertitel konzentrieren musste, diese Stimme passt perfekt. Die Texte stammen aus verschiedenen Autobiografien von Charles Aznavour und aus persönlichen Gesprächen, die der Regisseur Marc di Domenico mit dem Künstler geführt hatte. Erst ein Jahr vor seinem Tod hatte Aznavour seine Schatzkammer geöffnet, hatte dem Filmemacher gesagt, vielleicht wüsste der ja etwas mit dem Material anzufangen.

Aznavour hatte immer gefilmt, nachdem ihm Edith Piaf eine Kamera geschenkt hatte. Einmal sagt er, dass manche die Kamera benutzen, um eine Distanz herzustellen. Er hätte sie immer benutzt, um dem anderen näher zu kommen. Ich hätte mir so gern ganze Passagen aufgeschrieben, aber dann hätte ich die nächsten Untertitel schon wieder verpasst. „Jeder von uns ist das Ende der Welt.“ Immerhin diesen Satz habe ich notiert. Der klingt noch in mir nach. Eine Form von Resonanz mal wieder, weil ich es ähnlich empfinde. Und dieses russische Lied, das mir ein paar Tränen in die Augen gedrückt hat. Weil es zu Aznavours Suche nach Heimat passt.

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