Eben noch im Havelland in der Hängematte, verzückt auf Wildpflanzen schauend, mich dem einfachen Leben hingebend, schon muss ich mich wieder beeilen. Muss Platz schaffen, damit der Ringtausch losgehen kann. Am Montag fährt der Hausmann an den Bodensee, da sollten seine Sachen in der Hälfte meines Schrankes verstaut sein. Nächsten Samstag kommt der Tunesier, der für ein paar Monate das Hausmann-Zimmer bewohnen wird. Selbst ein solch kleiner Umzug will durchdacht sein. Was kann in die Kleidersammlung, was in den Hausmüll, was stelle ich vor die Tür, was nehme ich mit, wenn ich mit dem Mopedfahrer auf den Flohmarkt gehe, was könnte schon jetzt ins Gästezimmer.

Vorsichtig laufe ich an den verschiedenen Haufen vorbei und würde am liebsten flüchten. Wie kommt eine Frau, die eigentlich nur einen Koffer voll besitzen möchte, zu so vielen Dingen. Frage ich, und natürlich antworten die Haufen nicht.

Mein Schreibtisch sieht auch gar nicht gut aus. Ein einziges Chaos, seit ich die Geburtstagsgeschenke darauf verteilt habe. Kinder, ich wollte weniger, nicht mehr. Die Mannheimer Freundin ist Optimistin. Neben einer wunderschönen Thermo-Wasserflasche hat sie mir ein Zeit-Sprachen-Heft geschenkt. Französisch. Was sonst. Dabei habe ich es schon wieder aufgegeben, französisch im Schlaf zu lernen. Ich schlafe zwar ein über der Lektion, aber am nächsten Morgen weiß ich nichts. Gar nichts. Niente. Oder so ähnlich. Und da soll ich jetzt französisch lesen? Schöne Bilder. Immerhin.

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