Das Erdgeschoss saugen – ich bin dran mit dem Putzdienst – nebenher die verwelkten Sträuße entsorgen, mit einem letzten Blick in der Wilden Möhre versinken, die ich so liebgewonnen habe im Havelland, die Waschmaschine füllen, Wäschestücke der Mitbewohner zusammenlegen, damit Platz auf der Leine ist, schon mal das Eßzimmer wischen, dann die Gurke schälen, die Kartoffeln, ach, noch schnell mit dem Sauger zur unteren Treppe, warum liegt eigentlich ein Berg alter Wäsche mitten im Wohnzimmer, weil ich den da habe liegenlassen, als ich ein Kopfkissen für den Tunesier gesucht habe, fällt mir ein, und so geht es immer weiter.

Irgendwie verzettle ich mich. Und stresse mich selbst, weil ich mich – warum verdammt noch mal – beeilen muss/soll. Dabei habe ich doch erst vor ein paar Tagen aufgeschrieben, was mir gut tut. Morgens mit dem ersten Kaffee in der Hand in der Veranda im Havelland. Ich brauche mehr von dieser Langsamkeit, die mir hier so leicht fällt. Mehr ruhiges Bewegen. Lauschen. Stehenbleiben. Nur spüren, sehen, hören. Ich bin in vielen Dingen zu schnell. Laufe zu schnell, rede manchmal zu schnell, will alles schnell erledigen und hinter mich bringen. Husch husch sozusagen. Dabei bin ich viel mehr bei mir, wenn ich langsam bin. Auch dies also eine Lebensaufgabe. Ich werde ja nicht als Selbst-Stressorin gedacht sein. Sonst würde mich Langsamkeit wohl kaum so entzücken und beglücken. Howgh. Om. Amen.

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