gab es gestern. Man läuft durch den Wald, bleibt alle naselang stehen (Herr W. jedenfalls), atmet die gute Luft, bewundert die Sonnenflecken, die hier großzügig verteilt wurden und schöne Akzente setzten, staunt nicht nur über den perfekten Fliegenpilz, sondern über die vielen am Wegesrand stehenden Pilze, giftige wahrsscheinlich, sonst würden die hier ja wohl nicht mehr stehen, lernt die Roteiche zu identifizieren, möchte überall rasten, schauen, und dann tauchte da plötzlich eine Hängematte vor dem Auge der Wanderin auf. In die sie sich sofort hineinlegte. Natürlich.

Herr W. schaute skeptisch aus der Ferne, er hat keinelei Erfahrungen mit derartigen Matten. Und natürlich gibt es eine zweite, es hätte mich doch sehr gewundert, wenn nicht, in diese begab er sich dann mutig. Gar nicht so übel, sagte er später.

Aber das war nicht die einzige Überraschung. Ganz besonders beglückt hat uns das kleine Walddorf Serrahn. Dort findet man z. B. einen verwunschenen Garten, in dem man leckeren Kaffee trinken und selbst gebackenen Kuchen essen kann, am Ende gibt man das, was es einem wert war. Da musste ich erst einmal nachdenken. Was ist mir das wert? Der Honig aus der eigenen Imkerei hat Gott sei Dank einen Preis.

Gleich daneben steht man plötzlich in einer Galerie, wenn man das Tor der ehemaligen Scheune öffnet. Wozu man ausdrücklich eingeladen wird. Man soll nur bitte die Tür wieder hinter sich verschließen, wenn man geht. Roman Vitt zeigt dort seine beeindruckenden Naturphotografien, die alle im letzten Jahr im Müritzer Nationalpark entstanden sind. Wie lange er für diese Aufnahmen wohl still auf einem Fleck gesessen hat. Natürlich war ich von Kranich und Wolf besonders beeindruckt, aber der Wiedehopf, den ich hier in der Gegend nicht vermutet hätte, der hat es auch in sich. Wie der einen anschaut.

Wir mussten schauen, dass wir unseren Bus schaffen, sonst hätten wir zwei Stunden warten müssen. Was wir am Schweingartensee tatsächlich überlegt haben, als die Sonne die eben noch dunkel mystische Stimmung veränderte. Plötzlich leuchtete das Grün, leuchteten die abgestorbenen Bäume, und das bescherte uns beiden – schön, wenn ein anderer das ganz genauso erlebt – nicht nur Gänsehaut, das ließ uns auch selbst ein wenig leuchten. 

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*