spüre ich eine seltsame Ruhe in mir. Vielleicht liegt es daran, dass ich keine Nachrichten höre oder lese, zu den Gebetszeiten lediglich vorgegebene Worte spreche und nur bei den Mahlzeiten mit den anderen rede. Der Rest ist Schweigen. In diesem Schweigen würde ich am liebsten ganz versinken. Wozu all die Worte? Denke ausgerechnet ich, die ich in letzter Zeit mehr Worte als nötig verwendet habe.

In Henri Nouwens Buch „Feuer, das von innen brennt“ finde ich später eine entsprechende Passage, die ich mir ins Tagebuch schreibe, damit ich es nicht vergesse. „Wären nicht viele unserer Worte, vielleicht die meisten, besser ungesagt geblieben? Wir sprechen oft über das Weltgeschehen, aber wie oft wenden wir es wirklich zum Besseren? Wir sprechen über Menschen und ihr Ergehen, aber wie oft nützen unsere Worte ihnen oder uns in irgendeiner Weise? Wir sprechen über unsere Gedanken und Gefühle, als ob sich jeder dafür interessierte, aber wie oft fühlen wir uns wirklich verstanden?…Worte lassen in uns oft das Gefühl der Niederlage zurück. Sie können sogar eine Art Betäubung hervorrufen oder in uns den Eindruck erwecken, in einen Sumpf gestoßen zu werden.

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