ist kurz nach 2 für mich vorbei. Ich wache aus einem Alptraum auf – ich habe etwas getan, wofür ich bestraft werden muss, allerdings sagt man mir nicht, worin genau meine Schuld besteht, ein altes Thema – und kann nicht wieder einschlafen. Und dann tröstet mich nicht einmal das Glockengeläut, das mich tagsüber im Viertelstundentakt begleitet, das zur vollen Stunde viermal schlägt, um danach in einem anderen Ton die Anzahl der Stunden folgen zu lassen. Nachts läuten keine Glocken.

Nach der Laudes hat sich der innere Aufruhr gelegt. Später vereinbare ich mit dem jüngsten der Brüder einen Termin für ein geistliches Gespräch. Auch wenn ich danach noch immer nicht genau weiß, warum mir vor 25 Jahren morgens im Halbschlaf eine sehr laute Stimme Ehre Gott, in dem du ihn lebst ins Ohr gebrüllt hatte, fühle ich mich anschließend nicht nur gesehen, sondern auch inspiriert. Ich gehe mit dem Gedanken an Klara von Assisi, mit der ich mich bisher noch nicht beschäftigt habe. Obwohl sie schon viele Jahre vor ihrem Tod sehr krank war, soll sie sich auf dem Totenbett bei ihrem Herrn und Schöpfer dafür bedankt haben, dass er sie so vollkommen erschaffen hatte.

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