Das hatte mich der Junge bei meinem letzten Besuch in Kiel gerne gefragt. Zunehmend glucksend vor Freude. Habe ich, war meine Standardantwort. Und warum hörst du dann nicht? Weil sie verstopft sind. Was hätte ich mich lange herumwinden, oder warum hätte ich die Frage gar zurückgeben sollen. Sein Hörempfinden ist nachweislich beeinträchtigt, das ist den diversen Chemotherapien der letzten anderthalb Jahre geschuldet. Trotzdem hört er eigentlich ganz gut, nur manchmal eben nicht, und das hat auch mit dem Inhalt des Gesprochenen zu tun.

Wie ich nach dem Besuch beim HNO-Arzt weiß, nach dem Durchpusten und dem anschließenden Hörtest, höre ich die hohen Töne ganz hervorragend, überdurchschnittlich gut sogar, während es mit den tiefen Tönen, nun ja. Ich würde also mit dem Jungen zusammen ein gutes Team bilden, bei ihm ist es umgekehrt.

Ich bin gespannt, wie es mit dem Team WG weitergeht. Es hatten sich einige Interessenten für das freiwerdende Zimmer gemeldet, sich dann nie wieder gemeldet, und dann kam sie. Die junge Italienerin. Die Wunsch-Kandidatin unser aller Herzen. Manchmal gibt es diese Einigkeit ja. Aber dann hat sie sich noch ein paar Tage Zeit gelassen mit der Entscheidung, ein weiterer Interessent stellte sich vor, aber nicht nur ich habe ein komisches Gefühl, wenn da jemand sagt, also eigentlich möchte ich hier nicht wohnen, leider finde ich nichts anderes. Das ist einerseits ehrlich – und ich schätze Ehrlichkeit – andererseits könnte man so etwas in einer solchen Situation vielleicht eher für sich behalten. Egal. Die Italienerin hat sich entschieden, und darüber freuen wir uns alle.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*