sitzt auf einem Zweig und denkt darüber nach, wie er an die Kirschen kommt. Das Objekt der Begierde wird angeflogen, aber nicht immer klappt es mit dem Einsammeln. Auch der Eichelhäher bedient sich. Die Hälfte der Kirschen liegt allerdings schon unter dem Baum, ganze Büschel landen dort, wir fegen sie täglich zusammen. Als ich gestern Abend aus dem Büro kam, roch es schon wieder verdächtig. Der junge Italiener, der hier genau wie ich vorübergehend eine Bleibe gefunden hat, ist manchmal traurig. Stress in der Beziehung. Dann macht er Pizza, sagt er und hält mir einen Teller entgegen.

Vom Geschmack her lecker, von der Konsistenz gefiel mir die letzte allerdings besser. Die hatte einen dünnen, knusprigen Boden, dieser ist eher weich. So weich wie das Herz vom Mopedfahrer, der hier immer wieder Menschen aufnimmt, die dringend einen Platz brauchen, an dem sie das Haupt betten können. Seine Kinder sorgen für Nachschub, auch Freunde tun das gelegentlich. Kein Wunder, dass ich gerade ihn damals gefragt habe, als es um eine Bleibe für die kroatisch-russische Familie ging. Er, der Hausmann und ich, wir wären ein gutes Team, sollten wir mal über ein größeres Jugendherbergsprojekt nachdenken.

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