Ob das der Freund ist, der schon den Bus aufräumt? Oder wieder nur der Nachbar? So wie heute Morgen, als ich aus dem Bett gesprungen (okay, gekrochen) bin, weil es so gut nach Kaffee roch? Und dann gab es keinen. Jedenfalls nicht bei uns. Aber selbst ist die Frau, das ist natürlich kein Problem. Ein echtes Problem dagegen ist die Seele. Bzw. ihre Abwesenheit. Der Körper hier, sie schwebt noch irgendwo über Schweden. Über der Hanöbucht. Oder über der beeindruckenden Schärenlandschaft des Asnen Sees, an dessen Ufern wir die letzten Tage an unterschiedlichen Plätzen verbracht haben. Der letzte der schönste.

Welch ein Schock, wieder in der Stadt zu sein. Die Fähre, die mit einer Stunde Verspätung in Trelleborg losgefahren war – wir hatten den Campingplatz um halb 6 verlassen, viel zu früh, standen also 2,5 Stunden am Kai herum –  legte trotzdem pünktlich in Rostock an. Und dann ging es mit meiner Stimmung irgendwie bergab. Ich vermisste das Grün, die prallen Farben, den riesigen Himmel, den Wald, das Wasser, und dass es in der Zivilisation sehr laut ist, war mir ja schon in der Nacht auf dem Campingplatz am Meer aufgefallen, aber natürlich geht es immer noch schlimmer.

All die Autos, die Staus, die Hitze, die auch die Flüssigkeiten in meinem Körper staut, na danke. Ich werde in solchen Situationen immer ruhiger. Auffällig ruhiger, vor allem im Vergleich zu den letzten Tagen, in denen ich geradezu euphorisiert war ob der Schönheit der zu betrachtenden Landschaften. Da sprühte und funkelte ich mit allem mit. Selbst nach 25 km im bzw. auf dem Sattel. Und jetzt das Kontrastprogramm. Am besten lässt man mich dann einfach in Ruhe. Aufmuntern macht „es“ nur schlimmer. Ich muss eben auf die Seele warten.

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