regnet es. Die Spitzen der Berge liegen im Nebel. Ich sitze mit dicken Socken auf dem überdachten Balkon und schau über die Geranien hinweg in die beeindruckende Landschaft. Gestern Abend war es schon dunkel, als ich ankam. Da habe ich nicht viel sehen können. Jede Menge Sterne natürlich. Die Fahrt mit der Bahn ein Erlebnis der besonderen Art. Ich weiß nicht, wie sie das immer wieder hinkriegen. Gestern haben sie aus zwei Zügen mal hurtig einen gemacht. Sie standen, saßen in den Gängen. Dafür sind die Menschen erstaunlich ruhig geblieben. Ich hatte Gott sei Dank einen Sitzplatz und habe versucht, mich mit einem Sebastian-Bergmann-Krimi wegzubeamen.

Kiel war einfacher zu erreichen. Und preiswerter war es auch. Aber ich will nicht meckern, schön ist es hier, keine Frage. Kitschig fast. Die Kinder brauchen nur über eine der vielen Wiesen zu laufen, dann haben sie eine Freundin, die auch mit dem Kleinen gerne spielt. Einzig die Große ist ein wenig verloren, sie braucht immer jemanden, der sie zur S-Bahn fährt, wenn sie nicht den Weg durch die Klamm nehmen soll. Was nicht so gerne gesehen wird. Eine 14jährige allein unterwegs, ich kann meine Freundin verstehen. Die Laune der Großen also eher unterirdisch. Aber das wird sich ändern, wenn endlich die Schule anfängt. Ich war doch sehr beeindruckt, dass sie die schwere Aufnahmeprüfung geschafft hat. Es haben sich einige Hundert Jugendliche beworben. Die Schüler werden mit dem Schulbus abgeholt und gebracht, auch das ist wunderbar. Und jetzt brauche ich unbedingt noch eine Decke, damit ich es auch mit dem zweiten Kaffee hier noch aushalte.

 

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