Männer mit Hüten, Frauen mit langen Röcken umringen ein Podest, auf dem ein großer Mann in einem weißen T-Shirt steht. Der Freund meiner Freundin. Wie ist er hergekommen? Er redet über Ungerechtigkeit und Verzweiflung. Sie hören ihm zu. Ich weiß, dass in wenigen Stunden alle tot sein werden, den Soldaten wurde der Schießbefehl erteilt. Ich bin mit einer Frau unterwegs. Wir suchen einen Ort, wo wir fürs erste sicher sind. Ein schmaler Gang in einem Haus mit Glasfassade. Wir hören Stimmen, eine Gruppe junger Soldaten hat uns gesehen. Einer kommt mit dem Gewehr im Anschlag auf uns zu, schießt aber nicht.

Schon im Traum ist mir aufgefallen, dass der Mann im weißen T-Shirt irgendwie nicht zum Rest der Szene passt, die ich 1918/19 ansiedeln würde. Am Ende war ich tot, konnte aber noch die Schüsse hören.

Gott sei Dank sitze ich recht lebendig unter einer Decke auf dem Balkon. Die Sonne scheint. Auf dem Berg sind noch Wolken. Die Freundin bringt die Mädchen weg, der Kleine wollte unbedingt mit. Da hat sich wenig geändert. Immer muss eine/r irgendwohin. Zur S-Bahn, wo das Rad steht, mit dem zum Ferienworkshop an der Uni gefahren wird, zum Kinder-Workshop im Kelten-Museum in Hallein usw. usw. Ich habe eine Stunde für mich, in denen ich in aller Ruhe sitze und schaue. Es riecht nach Gülle. Der Bauer hat sie wohl vorgestern ausgebracht. Ab und an höre ich eine Kuhglocke. Nicht jede Kuh hat eine. Was für eine Idylle. Schade, dass man ein Auto braucht. Oder den Weg durch die Klamm kennt. Der mir noch gezeigt wird.

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