treiben dunkle Regenwolken. Aus ihm steigt Rauch empor, als wäre alle paar Meter ein Meiler aktiv. Als ich heute Vormittag schon einmal zum Baum gegangen bin, hatte ich auch eine trockene Phase erwischt. Den Ahorn habe ich am Sonntag bei schönstem Sonnenschein entdeckt, als wir Äpfel und Birnen geerntet haben. Er war mir aufgefallen, weil er ganz allein auf dem kleinen Hügel steht. Die Freundin sagt, er wäre der einzige seiner Art hier im Umkreis. Sie geht manchmal zu ihm, segnet ihn, streicht über die tiefe Wunde in seinem Stamm. So habe ich das heute Vormittag auch gemacht, so mache ich es jetzt. Vielleicht wird es ein kleines tägliches Ritual. Ich liebe so etwas.

Die Bank ist nass, morgen nehme ich mir etwas zum Unterlegen mit, ich würde gern eine Weile sitzen. Stattdessen lehne ich mich an den Stamm, die Wunde in meinem Rücken. Aus dem Blätterdach tropft es auf meinen Hut, die Regenjacke. Nach kurzer Zeit gerate ich in die Baum-Trance.

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