Blumenkohl geröstet und Crumble gebacken habe – beides oberlecker, ich hätte mich hineinlegen können – informiere ich mich in der Hängematte schaukelnd und dabei gekonnt Espresso trinkend, wie man stilvoll verarmen kann. Ungefähr so, denke ich mir, noch bevor ich eine Zeile des Buches gelesen habe. (Es gibt im Haus eine gute Bibliothek, ich werde länger bleiben müssen.) Stilvoll verarmen. Interessantes Thema. Der Autor Alexander von Schönburg weiß, wovon er schreibt, seine Familie hat seit 500 Jahren Erfahrung auf diesem Gebiet.

Was mich erstaunt – er hat das Buch vor 14 Jahren geschrieben. Damals glaubte er, dass die verheerenden Folgen der Weltwirtschaftskrise nicht lange auf sich warten lassen würden. Er gehörte nach eigenem Bekunden einer Generation an, die „sich inmitten der Medienverwahrlosung sehnsüchtig nach Authentizität sehnt und sich fragt, wie es sich anfühlen würde, Ereignisse von epochaler Bedeutung zu durchleben.“ Das fragt sich die heutige Generation bestimmt auch. Jetzt könnt ihr mitreden, sage ich in das Rascheln der Blätter hinein. Über mir im Baum hopsen Meisen hin und her. Es riecht nach Gülle.

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