kann man sich einen Schoppen holen – ein freundlicher Herr hat mir den Müller-Thurgau ans Herz gelegt, gute Wahl – mit dem man sich dann aufs Lügenmäuerle direkt am Fluss setzt. Man kann sich aber auch auf eine der geschwungenen Bänke schwingen, die Beine ausstrecken, mit der Hutkrempe die Augen beschatten und eilige Wolken beobachten. Oder die Ruinen der alten Karlsburg am gegenüberliegenden Ufer bestaunen. Den Geist leeren. Damit bin ich eine Weile beschäftigt. Und dann regnet es auch schon wieder. Das Wetter erinnert an April.

Später wundert sich der Busfahrer. „Wohin wollen Sie? Ich kenne Sie ja gar nicht.“ „Ich kenne Sie auch nicht.“ „Ja, aber ich kenne sonst alle im Dorf, die mit dem Bus fahren.“ „Ich bin nur vorübergehend hier. Vielleicht sehen wir uns nächste Woche noch einmal, ich habe ein Sechser-Tickett.“ Und dann überlege ich noch, ob ich ihm erzähle, dass dieses „vorübergehend“ sozusagen mein Lebensmotto ist. Meine Redseligkeit wird mit dem Schoppen zu tun haben. Wahrscheinlich ist es klüger, ab jetzt schön zu schweigen.  

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