sieht aus, als hätte es dort eine Explosion gegeben. Die Überdachung und der morsche Balkon werden abgebaut, das Holz wird an Ort und Stelle zerkleinert. Auf Wunsch serviere ich Kaffee, mehr kann ich nicht tun. Natürlich steigen auch Erinnerungen auf. An verregnete Geburtstage, die unter diesem Dach gefeiert wurden. An Essen mit Freunden bei Kerzenschein. In den letzten Jahren standen dann auch immer Eimer herum, weil es ja durchregnete. Weihnachten 2020 haben wir um ein Feuer im Kugelgrill gesessen, gestanden. Das war nett. Und gefroren haben wir auch nicht. Wir hatten alles an Decken und Fellen aufgeboten, was im Haus zu finden war.

Alles dreht sich. Alles bewegt sich. Manchmal auch in Kreisen. Dann geht einer links, ein anderer rechts, und vielleicht trifft man sich noch einmal. In Johannes Oerdings Song ist das zumindest so. Ich singe ihn seit zwei Tagen. Nicht in der richtigen Tonlage, aber mit Inbrunst. Den Sänger habe ich erst seit einigen Wochen so richtig in mein Herz gschlossen. Seit ich mir in Unterfranken abends alte Folgen von Voice of Germany 2021 angesehen habe. Der Sieger Sebastian Krenz – was für eine Stimme, und dann dieses Lächeln – kam aus dem Team Johannes. Auch den Song, den sie beide performt haben, kann ich inzwischen mitsingen. Weil ich nämlich in der Dämmerung bei Kerzenschein am Fenster sitze und Musik höre. Und wenn mir etwas gefällt, dann höre ich es rauf und runter. Oder so ähnlich.

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