aus Unterfranken ist für ein paar Tage in Potsdam. Wir haben uns im Barberini verabredet. „Surrealismus und Magie“, in meinen Ohren klang das verheißungsvoll. Während die Freundin immer noch oder schon wieder bei den Impressionisten ist – sie war eine Stunde vor mir da – streife ich durch die verzauberte Moderne. Ich würde mich gern verzaubern lassen, aber dafür bräuchte ich entweder mehr Platz oder weniger Menschen. Ich werde wirklich mit zunehmendem Alter immer mimosenhafter. Die Mischwesen – halb Baumstamm, halb Frau – von Paul Delvaux habe ich eine Weile für mich allein. Wenn ich jetzt noch einen Stuhl….

Leonora Carrington hat einen Raum für sich allein. Ich habe die Künstlerin erst durch Monika Maron entdeckt, sie ist das Objekt der Sehnsucht in dem Roman „Ach Glück“. Und dann klappt es sogar mit einer kleinen Verzauberung. Von den Augen des Tieres (oder ist es ein Mensch) werde ich in den „Traum“ hineingezogen. Bis mich jemand streift, dann ist es vorbei mit dem Zauber.

Detail „Traum“ v. Leonora Carrington

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