habe ich schon oft gesessen. An einem Winter-Nachmittag kann man sich hier wunderbar von der Sonne bescheinen lassen. Es riecht nach Frühling. Ich schließe die Augen und drifte ein wenig ab. Wer weiß, wo ich nächstes Jahr um diese Zeit bin. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht an der Rehwiese. Schade, dass der Hausmann nicht da ist. Den würde ich sonst nämlich anrufen und bitten, mit Gläsern und der Flasche Cremánt zur Bank zu kommen. Obwohl. Mir tut immer noch der Hals weh. Die Ohren. Vielleicht wäre ein Grog die bessere Wahl. Oder schlichtes heißes Wasser. Wir könnten in der gleißenden Sonne auf das neue Jahr anstoßen. Auf den Wandel. Aber es ist ja wie immer. Wenn man einen Kerl braucht, ist keiner da.

Bei Kerl fällt mir Cora Stephan ein, die ich heute Vormittag in einem Interview zu ihrem Buch „Lob des Normalen“ gesehen habe. Sympathische Frau. Sie lebt in einem kleinen Dorf, in dem man noch Scherze über das Gendern machen kann. Beim Bäcker wird eine Aushilfe gesucht. m/w/d. Was sucht Ihr? Einen Mann? Weiß? Doof? Ich habe ganz vergessen nachzuschauen, welche Negativ-Einträge ihr die Wikipedia-Gesinnungspolizei schon verpasst hat.

Die Thailänderin hat mir geschrieben, dass sie nächste Woche in Titisee zur Probe arbeitet. Na bitte. Da tut sich etwas. Ich hoffe, dass es mit dem Job klappt. Titisee ist nicht der schlechteste Ort zum Leben.

Ich habe mich in ein Tiny House in Schleswig Holstein mitten im Grünen verliebt, das ich zufällig bei Recherchen entdeckt habe. Man kann es bis Mitte Mai mieten. Aber ich habe zu lange überlegt, wollte mich auch nur für einen Monat festlegen, um zu sehen, wie es sich so lebt in einem kleinen Haus. Ob es etwas wäre für mich. Oder ob man es sogar zu zweit in einem derart kleinen Häuschen aushalten kann. Jetzt trifft der Vermieter morgen einen anderen Interessenten.

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