hatten wir bis Mittag. Sanft klopfte er an die Fenster. Jetzt gießt es wie aus Kübeln. Starke Windböen schieben gazeartige Gebilde vor sich her. Ich liebe die Geräusche und hüpfe beschwingt zwischen Schreibtisch und Fensterplatz hin und her. So wie ich auch zwischen Innen- und Außenwelten hin und her hüpfe. Zwischen spirituellem und politischem Geschehen. Früher dachte ich, wenn das eine, dann das andere nicht. Heute denke ich, dass das Quatsch ist. Ich bin ein diesseitiger Mensch, der sich gelegentlich ärgert, der aber auch spirituelle Erfahrungen macht. Beides ist möglich.

Allerdings ebbt mein Ärger schneller ab als früher. Noch bevor ich ihm Ausdruck verleihen kann. Wenn ich wüsste, wie ich Pocket verbieten kann, mir Überschriften aus den Leidmedien zu servieren, würde ich mich nicht einmal ärgern müssen. So lese ich manchmal die vorgeschlagenen Artikel. Im vergnügten Ton der Bevormundung wird mir darin nahe gelegt, wie ich das „Manifest für den Frieden“ zu bewerten habe, das bis eben 529 259 Menschen unterschrieben haben. Wir Unterzeichner haben ein koloniales Mindset. Aber das ist ja noch harmlos. Hass und Häme in anderen Medien. Aber worüber wundere ich mich. Die Journalisten schreiben, was sie schreiben sollen. Amen.

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