am Neuen See entlang – hier war ich lange nicht – mein Ziel ist das Spanische Konsulat. Kurz vor 10 bin ich da. Pünktlich also. Obwohl ich derart frühe Termine überhaupt nicht mag, stören bzw. verhindern sie doch meine Morgenroutine. Wie es scheint, bin ich außerdem am falschen Ort. „Was? Sie wollen heiraten?“ Natürlich will ich das nicht. Freunde wollen. Ich bin nur hier, um irgendetwas zu bezeugen. Dann müsste ich wieder raus. 50 Meter nach links. Konsulat. So steht es auf der goldenen Tafel. In der Schleuse piept es immer wieder, eine genervt klingende Computerstimme sagt, es wäre doch darauf hingewiesen worden, dass man kein Metall bei sich haben solle. Und wo verdammt ist jetzt das Metall? Das sagen sie einem natürlich nicht.

Nach mehreren Anläufen stehe ich am Schalter. „Sie wollen heiraten?“ Fragt mich das noch einmal, und ich garantiere für nichts. Die junge Frau holt eine ältere Frau, die mir eindringlich in die Augen schaut und wissen möchte, was mich hergeführt hat. Gott sei Dank sehe ich die zukünftigen Eheleute draußen auf dem Gang. Eine halbe Stunde später bezeuge ich, dass meines Wissens nach alles seine Richtigkeit hat. Ja. Sie wollen es freiwillig und ohne Zwang tun. Einfach nur aus Liebe. Den Eindruck hatte die Konsulardame auch. Dann alles gut, wie die Spanierin sagen würde.

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