ist es her, dass wir uns zuletzt gesehen haben. Und nun sitzen wir am Kamin, überbrücken die ersten Minuten mit dem Eingeständnis, dass wir uns etwas eigenartig gefühlt haben vor diesem Treffen. Für mich ist es das letzte in dieser Konstellation, in diesem Haus, an diesem Kamin. In dem Haus, das uns zu unterschiedlichen Zeiten Heimat war oder so etwas wie Heimat geboten hat. Noch einmal höre ich von den ersten Jahren, in denen sie manchmal zu zwölft hier gelebt haben. Wenn ich mir überlege, dass ich mich schon von sieben Menschen überfordert fühlte, möchte ich mir das gar nicht vorstellen. Aber vielleicht ist es anders, wenn man es wie in einer Großfamilie organisiert, wenn man gemeinschaftlich wirtschaftet, kocht, isst.

Wir reden, stellen uns gegenseitig Fragen, essen Schnittchen, trinken Rotwein, schauen in das Feuer. Es fühlt sich vertraut und ein wenig fremd an. Beides gleichzeitig. Als ich später mit dem Hausmann ein letztes Glas am Feuer trinke, ist mir wehmütig zumute. Und jetzt, während ich dies schreibe, fallen mir die letzten Zeilen des Songs ein, den wir drei Frauen so oft gemeinsam gesungen haben. Damals. Als die Welt noch heil schien. Oder heil war. …auf mein Gefieder nässt der Regen. Flieg ich durch die Welt.

 

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