Hundebetreuung freu ich mich, dass ich morgens wieder unbeschwert im Bett sitzen kann. Wenn es sein müsste sogar bis zum Mittag. Wenn ich doch mal bis mittags schlafen könnte. Dann wäre ich vielleicht nicht so müde. Auch heute war ich kurz nach 6 wach. Wach, aber nicht munter. Dabei habe ich mich kurz nach Mitternacht von den letzten unserer kleinen Runde verabschiedet. Der Iraker – unser Mann am Grill – ist als erster gegangen. Aber er hat auch den weitesten Weg. Glücklich ist er in seiner Wohnung nicht. Sie ist feucht, vor den Fenstern stapelt sich immer noch der Bauschutt. Dafür hat er endlich eine richtige Aufenthaltserlaubnis und eine Freundin. Sogar von Heirat ist die Rede. Diese jungen Leute. Da sieht man sie mal ein paar Wochen nicht, und zack.

Die Spanierin und ihr Meister haben uns mit Champagner und Aperol überrascht. Neben dem Fässchen Bier, das sie auch noch zum Grillabend mitgebracht haben. Eine wundervolle Idee, erst vor ein paar Tagen dachte ich, dass es doch recht lange her ist, dass ich Aperol getrunken habe. Die beiden sind glücklich, weil nun endlich der Hochzeitstermin feststeht. 

Die Italienerin möchte vorerst nicht heiraten, sie wird auch wieder bei ihren Eltern wohnen, wenn sie Berlin verlässt. Der Tunesier hat ein Zimmer in Frankfurt (Oder) in einer WG gefunden. Er glaubt, dass er aufs Dorf zieht. Weil er gleich am ersten Tag eine Mitbewohnerin in der Stadt getroffen hat. So etwas wäre ihm in Berlin nie passiert.

Alle gehen sie ihren Weg. Und ich war gestern immer mal wieder ein bisschen traurig. Am Nachmittag, als ich den Amselmann beobachtete, der zum Trinken und zum Baden gekommen war und vergnügt in meiner Nähe herumhopste, später dann, als alle um den Tisch herumstanden und durcheinander redeten, und noch später, als wir bei Kerzenschein Musik hörten. Musik, die ich schon in meiner Jugend gehört habe. Nights in white satin. Azzurro. Bad moon rising. So etwas kennen und mögen also auch junge Menschen. Ist eben schöne Musik, sagte der Meister, der sonst wild zu Techno tanzt. 

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*