Bevor ich noch richtig da bin, Auftritt erste Kundin. Drei Ciabattas. Die werden gerade gebacken. Das macht nichts, die Dame wird in fünfzehn Minuten wieder kommen. Sie denken doch an mich, oder? Ein Herr möchte die Gattin informieren, dass die Post erst um zehn aufmacht. Nicht, dass sie sich unnötig Sorgen macht. Ob es wohl irgendwo ein öffentliches Telefon? Gibt es nicht, aber wofür habe ich ein Handy mit Flatrate ins Festnetz. Und natürlich kostet das nichts. Also die Berliner, sagt er, die sind ja so was von freundlich. Ich pflichte ihm bei. So sind wir. Neulich ist er sogar umsonst mit dem Bus gefahren. Immer wieder gerne, hatte der Busfahrer gesagt. Ja, da sehen sie mal!

Kaffee habe ich noch nicht, ich könnte entkoffeiniert anbieten, igitt, sagen die beiden Bauarbeiter, da sind wir uns also einig, dann für jeden eine Bockwurst auf die Hand. Und sie? Wir haben uns ja lange nicht gesehen. Sie waren mir doch nicht etwa untreu? War er nicht, sagt der Mann mit dem karierten Hemd. Aber ich wäre ja so lange weg gewesen. Ein Bier aus dem Kühlschrank, wie immer, und beim Abschied stellt er fest, dass ich so schöne blaue Augen wie seine Dicke habe. Ich weiß zwar nicht, wer seine Dicke ist, aber da er kurz darauf noch einmal erscheint und mir versichert, dass alles, was er sagt, von Herzen kommt, nehme ich es als Kompliment.

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