Seit Monaten schwärmen die Schwestern von dem Stück „Tagebuch eines Wahnsinnigen“, das im Deutschen Theater gespielt wird. Meist ist es ausverkauft. Aber nun habe ich doch noch zwei Karten erwischt. Eine bekommt die nordische Freundin  nachträglich zum Geburtstag.  Die Kammerspiele sind bis auf den letzten Platz ausverkauft, aber es ist auch alles eine Nummer kleiner hier. Samuel Finzi, den ich vor allem aus einer eher harmlosen Krimiserie kenne, entpuppt sich als grandioser Darsteller.Wenn nicht die Spache einige Hinweise auf den Ort der Handlung gäbe – Russland Ende des 19. Jhd. – man könnte auch auf die heutige Zeit schließen.

Ein Mensch dreht durch. Verzweifelt an seinen Lebensumständen und seiner Kleinheit. Am Ende landet er in der Nervenanstalt, die er für die Inquistion hält. Er selbst glaubt, er wäre der spanische König. Wir sind beeindruckt. Zum Abschluss noch ein Glas Wein an der Bar und der Vorsatz, doch wirklich öfter ins Theater zu gehen.

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